Sanierung Pfarrhof Sulzberg

Wie wird man einem der ältesten und schönsten Gebäude von Sulzberg gerecht? Sich Zeit nehmen könnte ein Ansatz sein. Vertreter:innen von Pfarre und Gemeinde haben lange um eine adäquate Bespielung des Hauses gerungen. Die Zeit musste reif werden für eine ausgewogene Mischung aus pastoraler und profaner Nutzung: Pfarrbüro, öffentliche Bücherei, dörflicher Treffpunkt und Vereinsräume werden dem Haus in Zukunft seine Bedeutung für das Dorf zurückgeben.

Das Anfang der 2000er Jahre von Architekt Karl Sillaber an der Fassade renovierte Gebäude stand seit damals leer. 1732 erbaut hat der Alte Pfarrhof in seiner langen Geschichte viele Veränderungen erfahren, beinahe jede Pfarrergeneration hat dem Haus ihre Spuren eingeschrieben. Die vielfachen Überformungen haben ein Panoptikum an Oberflächen und Farben hinterlassen.

Durch den Einbau einer neuen Treppe und eines Personenliftes ist die Weiterführung der Nutzung als öffentliches Gebäude im Dorf möglich. Strukturelle Veränderungen wurden bis auf diese neue Erschließung möglichst zurückhaltend vorgenommen, die neutrale Nutzungsmöglichkeit der Räume sollte auch für zukünftige Generationen erhalten bleiben. Das schon im Bestand eingeschriebene Spiel, hinter jeder Tür einen neuen Raumcharakter entdecken zu können, wurde übernommen und drückt sich in einer dezent bunten Farbgestaltung aus. Um die Ausbauarbeiten mit dem historischen Bestand des denkmalgeschützten Hauses in einen stimmigen Kontext zu bringen war der direkte Austausch mit den Handwerkern auf der Baustelle notwendig und entscheidend. Im Wesentlichen wurde auf lokale Bautraditionen zurückgegriffen, das Wissen und die Fertigkeiten der beteiligten Handwerker waren für das Ergebnis mitbestimmend.

In vorbildlicher Zusammenarbeit zwischen Pfarre und Gemeinde ist ein Ort für alle Sulzberger:innen entstanden, einerseits ein faszinierender Bezug zur historischen Baukultur im Vorderen Bregenzerwald und andererseits ein vitaler Bestandteil für das aktuelle Dorfleben